Über die teilnehmenden Künstler
Freitag 21.9.2012
Pangea (ES)
Juan Antonia Nieto aka Pangea ist ein spanischer Klangkünstler, dessen Arbeiten bereits auf verschiedenen Labels (Trente Oiseaux, Mandorla, Experimedia, Electronic Musik, Impulsive Habitat, Idiosyncratics, Amp-recs, Test Tube) erschienen sind. Pangea hat mit einigen der angesehensten Avantgarde Musiker, wie dem brasilianischen Komponisten für klassische Musik Leo Alves Vieira oder dem japanischen Autor Kenji Siratori zusammengearbeitet.
Seine Klanginstallationen wurden zb. im Circulo de Bellas Artes de Madrid, im Cultural Center of Spain in Buenos Aires sowie im Abstracta Cinema Festival of Rome präsentiert.
Juan Antonia Nieto ist auch Mitglied von Freddy Moulard's Hypermodern group, einem freien Improvisationsprojekt mit unter anderem Frank Vigroux, Le Quan Ninh und Han Bennink.
http://pangea-juanantonionieto.blogspot.co.at/
MAD (Michael Fischer, Alessandro Vicard, Didi Kern) (AT/IT)
Michael Fischer: tenor saxophone, voice Alessandro Vicard: double bass, processings Didi Kern: drums, devices
Michael Fischer arbeitet an der Schnittstelle Improvisierte Musik/Neue Musik/Noise an Saxophon, Violine, instant composition conductings, soundscapes an der Sprachimmanenz von Klängen und deren Syntaktik sowie zum Feedback seit 1999. Internationale Kooperationen, Konzerte, Radioarbeit, Festivals in Europa, Japan mit MusikerInnen wie John Edwards, Hilary Jeffery, Mark Sanders, William Parker, Irene Schweizer, Daisuke Terauchi, Ken Okami u.v.a. sowie mit KünstlerInnen/-kollektiven wie Eileen Standley, Gerhard Rühm, Marc Adrian, Petra Ganglbauer, Dimitrij Prigow, Gerhard Jaschke, Baby-Q dance Comp. Tokyo, The Meeting Point Amsterdam u.a. Gründung des Vienna Improvisers Orchestra 2005; instant composition conductings für Orchester/Chor in Spanien, Italien, Deutschland, Liechtenstein, Japan, NL u. Österreich.
http://m.fischer.wuk.at
Alessandro Vicard studierte Kontrabass in Italien bei Corrado Canonici und Wolfgang Guttler und graduierte 1997 am Musikinstitut G. Rossini in Pesaro. Neben klassischen Studien gilt sein Interesse auch der zeitgenössischen Musik, dem Jazz sowie der improvisierte Musik und Komposition; Kollaborationen mit u.a. Giancarlo Schiaffini, M. Riessler, M. Rabbia, Barre Phillips, Gianni Gebbia, Elio Amato, Saskia Boddeke und Peter Greenaway (Expo Zaragoza 2008) auch mit/für Theater, Orchester, Film. Mit Brigata Sinfonica tourte er in Asien und Europa.
http://www.facebook.com/alessandro.vicard
http://www.myspace.com/alessandrovicard/
Didi Kern, Musiker zwischen Rock, freier Musik, Techno und Schlagzeug, spielte seit seiner Kindheit zunächst in westöstereichischen Marschkapellen bevor er in den 90-er Jahren hauptsächlich durch seine Mitwirkung in Bands wie Bulbul, Pest und Fuckhead bekannt wurde. Außerdem ist er Mitglied von z.B. Wipeout, Broken Heart Kollektor u.a.. Gastspiele und Tourneen führten ihn bisher nach England, Spanien, Japan, Australien und in die USA. Neben seiner Tätigkeit als Schlagzeuger arbeitet er auch im Bereich der elektronischen Musik und ist ausserdem ein international gefragter DJ.
Didi Bruckmayer + Bernhard Loibner (AT)
Ausgangspunkt für die Performance von Didi Bruckmayr & Bernhard Loibner ist die menschliche Stimme bzw. ihr Gebrauch durch Didi Bruckmayr. 2009 unterzog er sich in Rom einem wochenlangen Spezialtraining, wodurch er lernte, sich in Trance zu versetzen, frei von Ängsten und Zwängen, seinen Intuitionen folgend und aus dem Unbewussten heraus zu singen und zu agieren. Der Sänger erzählt und singt dabei in höchst sonderbaren Sprachen, durchmisst ohne Gefühl für Raum und Zeit unbewusste akustische Landschaften.
Bernhard Loibner übernimmt dieses stimmliche Rohmaterial und versucht eine Rekontextualisierung dessen. Mittels seines Computerinstruments wird der Gesang bearbeitet, verfremdet, verlangsamt, beschleunigt, zerstückelt, zerstört, neu zusammengesetzt und auf mehrere Lautsprecher verteilt. Der Output dieses akustischen Teilchenbeschleunigers dient wiederum Bruckmayr als Basis für weitere stimmliche Aktivität - ein musikalisch- kybernetisches System mit unklarem Ausgang.
Unterstützt und erweitert wird diese Tour durch die Ränder des musikalischen Terrains durch die visuelle Intervention. Gemeinsam werden Sound und Visuals ein abstrakter Ausdruck und wirksames Instrument für Wanderungen durch die Randzonen menschlichen Seele. Dort wartet die Ungewissheit.
DIDI BRUCKMAYR - Biographie
Dr. der Wirtschaftswissenschaften, Performance und Multimediakünstler, tourt seit 1985 solo oder mit seiner Performancegruppe Fuckhead durch die internationalen Clubs und Festivals (Siggraph, Club Transmediale, Ars Electronica, Wien Modern, Meltdown etc.).
http://www.fuckhead.at/didi/cv.html
http://soundcloud.com/mussurunga
BERNHARD LOIBNER - Biographie
Komponist, Elektronik-Musiker und Medienkünstler aus Wien. Seine Musik ist charakterisiert durch die Verwendung von Live-Elektronik und Einsatz des Computers als eigenständiges Instrument auf Basis selbst programmierter Software. Veröffentlichungen auf Vinyl, CD und DVD, in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche Konzerte, Performances und Screenings auf der ganzen Welt.
http://loibner.cc/wp/bio/bio-deutsch/
Tattered Kaylor (AU)
Die offizielle Release Präsentation von MOOZAK #005 (Tattered Kaylor - Selected Realities) wird ebenfalls im Rahmen des Moozak Festivals stattfinden. Tessa Elieff aka Tattered Kaylor wird ein speziell für den einzigartigen Raum der Rinderhalle konfiguriertes Surround-Konzert spielen, um ihr Debütalbum, eine 5.1 DVD/CD-Veröffentlichung, erstmals in Europa live vorzustellen. MOOZAK #005 wird in ein Festival Package (Festivalpass + DVD/CD) eingebunden und am Merchandising-Stand des Festivals erstmals zu erstehen sein.
Die Arbeiten der aufstrebenden australischen Klangkünstlerin Tessa Elieff aka Tattered Kaylor lassen sich auf ihre Faszination für Klanglandschaften/Sound Art zurückführen. Ihre Live-Performances erforschen mittels nachbearbeiteter Field-Recordings und Mehrkanalsystemen in unterschiedlichen Surround Setups die Beziehungen zwischen Klang, Raum, Zeit und Wahrnehmung.
Als Kurator/Organisator hat Tessa Elieff einige Veranstaltungen für Klangkunst und New Media Art bereichert. Diese Veranstaltungen inkludieren kollaborative Arbeiten, Live -Konzerte, Showcases, Master Class Workshops sowie den Aufbau und die Organisation von temporären Proberäumen für aufstrebende sowie etablierte Künstler im städtischen Raum.
2011 erhielt Tessa die Inhabit International Residency von Punctum Arts and Arts Victoria und reiste nach Noirlac/Frankreich um dort in der "Abbaye de Noirlac" zu arbeiten und zu forschen (http://www.abbayedenoirlac.com/). 2010 erhielt sie das Seed Pod sponsorship und Live Arts Incubator von Punctum Arts anerkannt und wurde eingeladen eine Veranstaltung als Teil des Liquid Architecture Festival zu kuratieren.
http://www.tattered-kaylor.com/
The Oscillation (GB)
Zwischen nervösem Krautrock und bittersüsser Pop-Melancholie schwankend, heilende Drones und No Wave in ihr Klangbild integrierend, erinnern The Oscillation an die kosmische Musik von Neu! oder Tangerine Dream und interpretieren den dubbigen Punk-Funk von Pil, Miles Davis Experimentalismus und Spacemen 3ʼs Blues Rock auf ihre ganz eigene Art und Weise.
Beginnend im Jahr 2008 als Soloprojekt von Demian Castellanos, als DC Recordings das Debütalbum "Out Of Phase" veröffentlichte, transformierte sich The Oscillation schnell in eine formidable Live-Band. Das erweiterte Live- Ensemble besteht aus zahlreichen weiteren Musikern sowie den visuellen Live-Manipulationen des britischen Filmemachers Julian Hand.
Nach einer langen Tourperiode und einer damit einhergehenden Reise durch die sonische Wildnis veröffentlichte die Band im Jahr 2011 ihr 2. Album "Veils" auf dem DIY-Label All Time Low (UK). Die Zeit nach der Veröffentlichung brachte der Band gehörig Aufwind ein: Konzerte mit Silver Apples, Trans Am, Wooden Shjips, The Legendary Pink Dots, Moon Duo, Zombie Zombie, Beak, Anika und vielen mehr folgten. In der 2012er Gegenwart angekommen feilen sie mit schier unerschöpflicher Kraft an ihrem dritten Longplayer und bereiten weitere Ausflüge in ihr einzigartiges Spektrum an Klangerfahrungen vor.
Am 20. Juni 2012 haben The Oscillation im Rahmen einer kleinen Europa- Tour bei Klub Moozak #57 im Wiener Fluc ihre Live-Premiere in Österreich gefeiert. Jetzt sind wir besonders froh und glücklich sie für die zweite Ausgabe des MOOZAK FESTIVALs für ein weiteres exklusives Konzert in Wien empfangen zu dürfen. Einer erneuten psychedelischen Live-Extravaganza in einer speziellen industriellen Umgebung (Rinderhalle Neu Marx) steht also nichts mehr im Wege.
"A vast shiny beast of hypnotic, gig-shaking rhythms and riffs" MOJO
"This really shouldn't work, but its fantastic..." The Guardian
"In a related story my cat just became a mother of five." Lowdown (Album Of The Issue)
"A shimmering, shoe gazing, underground classic" DJ Magazine
"Hello new addiction" Vice Magazine
http://theoscillation.bandcamp.com
https://www.facebook.com/pages/The-Oscillation/46018979976 http://www.discogs.com/artist/Oscillation,+The
http://vimeo.com/mrhandbyhand
Samstag 22.9.2012
Lasse-Marc Riek (DE)
Rheinstrom
Soundscape Rhein - Von der Quelle bis Karlsruhe
Der Rhein und seine Umgebung standen und stehen als ganzheitliche Kompositon zur Verfügung.
Im Laufe der vergangenen 3 Jahre hielten Siefert und Riek das Geräusch des Rheines an unterschiedlichen Orten und Jahreszeiten akustisch und visuell fest. Jede Landschaft bringt einen Ton hervor, ob über- oder unterwasser. Der Rhein klingt nicht nur nach Wasser, welches fliesst und steht, der Rhein klingt nach Tier und Mensch welche am Fluss leben und arbeiten, sich bewegen und ruhen. Neben dem Klang der Gegenwart wurde auch nach dem Klang der Vergangenheit gesucht: Ein Zurückhören in etwas was geblieben ist; ein Vorhören in das was da kommt.
Aus diesem Zusammenhang ergab sich die Auseinandersetzung mit dem Raumklang und Klangwesen des Rheines. Lasse-Marc Rieks formeller Zugang zu den Klanglandschaften sieht vor, sich als Künstler hinter die Aufnahme zustellen. Im Vordergrund seiner künstlerischen Praxis steht die unbearbeitete Klangaufnahme einer bestimmten Situation.
Grundsätzlich ist das aufgenommene Rohmaterial gleichzeitig das fertige Werk des Künstlers. Der Schwerpunkt der Arbeit von Lasse-Marc Riek verlagert sich somit ins zurückgezogene Konzeptionelle. Es geht unter anderem um die Fragen, was wird wie aufgezeichnet und wie den Zuhörern präsentiert. So können auditive Eigenschaften von unterschiedlichen Orten, die normalerweise überhört werden, durch Kontrastierung der Tonaufnahmen überhaupt erst erfahrbar gemacht werden. Das technische Equipment erlaubt es Töne aufzunehmen, die mit dem menschlichen Gehör nicht wahrgenommen werden können. So wird mittels Ultraschallsensoren, Unterwasser- und Richtmikrophonen ein Höreindruck vermittelt,welchem dem Menschen nicht nur auf seine hörbare Umwelt aufmerksam gemacht wird, sondern auch auf das Nichtgehörte. Vielmehr ermöglicht ihm erst dieses Hilfsmittel bisher Ungehörtes hörbar zu machen und seine Umwelt von einer unbekannten Seite näher kennenzulernen. In diesem Falle dem Wesen eines ca. 1.233 km langen Flusses in Deutschland.
LASSE-MARC RIEK - Biographie
Lasse-Marc Riek, geboren 1975, bedient sich in seinem Schaffen unterschiedlicher Ausdrucksformen. Seine Arbeiten sind interdisziplinär und lassen sich in Werkgruppen fassen, die der Bildenden Kunst sowie der Klangkunst angehören. Seine klangkünstlerischen Arbeiten lassen sich mit den Begriffen "Akustische Ökologie", "Bioakustik" und "Public Recording" beschreiben. Hier arbeitet Riek mit der akustischen Feldaufnahme, die er mit diversen Aufnahmemedien festhält, editiert, archiviert und in unterschiedlichen Zusammenhängen vorstellt.
Mit dem Ziel experimentelle Musik, phonographische Arbeiten sowie Sound Art zu fördern, hat Riek das einflussreiche Label "Grünrekorder" gegründet. Auf Grünrekorder sind bisher über 100 reguläre Veröffentlichungen erschienen und nebenbei werden auch noch Vorträge, Workshops und Ausstellungen organisiert.
http://lasse-marc-riek.de/ http://www.gruenrekorder.de/
Wolfgang Fuchs (AT)
"PROJECT.OR"
Ein minimalistisches Schattenspiel, angesiedelt irgendwo zwischen akusmatischer Methodik und Alleinunterhaltertum. Dabei wird das fast autistisch anmutende Verharren an den elektronischen Gerätschaften überinszeniert, ein klein wenig persifliert, vor allem aber zelebriert.
WOLFGANG FUCHS - Biographie
Wolfgang Fuchs lebt und arbeitet zurzeit in Linz. Fuchs beschäftigt sich seit den späten 1990er-Jahren mit Schallplatten, deren Wiedergabesystemen und Nutzungsmöglichkeiten als Instrumente der Neuen Musik. Weg von reinen Spontanimprovisationen mit umgewidmeten Klangspeichern verlagerte sich der Fokus auf die Etablierung strukturierter und reproduzierbarer Muster im makro- und mikrotonalen Bereich. Damit war und ist Fuchs auf Festivals wie etwa Complicitats/Barcelona, Kaleidophon/Ulrichsberg, Transart/Bozen, Turning Sounds/Warschau, Saptamana Muzicii Contemporane/Bukarest oder Wien Modern vertreten. Seit ein paar Jahren werden die im performativ-musikalischen Akt nicht freigesetzten Qualitäten von Tonträgern mit kritischen Anmerkungen zum (Musik-)Markt angereichert und in neue physische Objekte und installative Äußerungen übergeführt.
http://turntabling.firstfloor.org/projector/
Hatori Yumi (IT)
"RawData" (A/V Performance Länge: ca. 28 Minuten)
Jeder Moment unseres Lebens taucht in eine Geräuschkulisse ein. Wenn wir den Geräuschen keine Aufmerksamkeit schenken, können wir verwirrt werden oder aber ein Interesse in uns wird erweckt. In der A/V Performance "RawData" werden Geräusche und Klänge aus Bildern, Texten oder Dateien, die auf einer Festplatte gespeichert sein können, erzeugt. Die Klänge werden bearbeitet und ergeben miteinander kombiniert Rhythmus Patterns sowie ungewöhnliche Klangkaskaden. Die Klangarchitektur hält sich nicht an vorgegebene Gesetze, sondern löst sich durch konstante, abstrakte Forschung immer mehr auf.
HATORI YUMI - Biographie
Hatori Yumi wurde 1984 in Palermo geboren, wo er zurzeit auch lebt und arbeitet. Er hat Musikgeschichte studiert und mit der Arbeit "Sound structure of Euripideʼs Bacchants" abgeschlossen. Weiters komplettiert er sein Musikstudium in Palermo, seine Master-Arbeit erforscht die Möglichkeiten der Interaktion zwischen Klanglandschaften und neuen, innovativen Technologien. Yumi hat als Bassist und Gitartrist in verschiedenen Bands - von Noise-Rock bis Electro-Punk - gespielt, bevor er sich entschloss einen MIDI Controller zu kaufen und sich vermehrt der elektronischen Musik zu widmen.
Neben seiner Rolle als Mit-Organisator von grösseren Festivals (Main OFF Festival), ist er Teil des Brusio Netlabel-Kollektivs in Palermo. Brusio ist ein international angesehenes Label für experimentelle Musik mit bisher weit über 50 Veröffentlichungen. Yumi hat an verschiedenen internationalen Festivals für elektronische und elektro-akustische Musik teilgenommen (LPM 2011, Live! IXem2011, PuntoyRaya Festival, Flussi Festival, InTouch Festival ) und die Bühne bereits mit Artists wie Kangding Ray, Stephan Mathieu, Marc Behrens oder Oval geteilt.
http://www.hatoriyumi.com/
Electric Indigo (AT)
RRHONFEER-RRHEFNEOR – ein Stück über Sprache und Raum
Aufbauend auf ihrer Komposition für die hoergeREDE Reihe im Mai 2012, wird Electric Indigo Textpassagen von Valerie Fritschs "Die Fernrohre der Träumer" dekonstruieren und daraus höchst unterschiedliche Klänge erzeugen, die zur Gänze der Stimme der ihre eigenen Worte lesenden Autorin entspringen. Darüber hinaus wird sie den spezifischen Hall des Raumes, wo das Stück aufgeführt wird, aufzeichnen und diese Aufnahmen choralartig zur Verstärkung und Reflexion der akustischen Eigenschaften des Veranstaltungsortes schichten. Die durchdachte räumliche Platzierung der musikalischen Elemente über 5 Kanäle ist ein wesentliches Gestaltungsmerkmal dieser Komposition.
ELECTRIC INDIGO - Biographie
Electric Indigo, DJ, Komponistin, Musikerin, spielte in 35 Ländern Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas, ihr Name steht für die intelligente, eigenständige Interpretation von Techno und elektronischer Musik. Ihre herausragenden DJ-Sets sind von klarer Vision, großer Vielfalt und Tiefe gekennzeichnet, die aus einem profunden Verständnis der Musik und der DJ- Kunst resultieren. Als Komponistin und Musikerin legt sie besonderen Wert auf die gezielte räumliche und zeitliche Platzierung ausgetüftelter Klänge. Sie bekam den "outstanding artist award Musik 2012", der in der Sparte elektronische Musik und Computermusik vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur vergeben wurde. Zur Zeit arbeitet Electric Indigo an zwei neuen EPs mit ihrer Kollegin Irradiation für TEMP~Records und erarbeitet ein zwei neue Werke, eines davon gemeinsam mit Burkhard Stangl, für Wien Modern in Kooperation mit e_may Festival im Oktober 2012.
Electric Indigo startete ihre DJ-Karriere 1989 in Wien und lebte 3 Jahre [1993 – 1996] in Berlin, wo sie im legendären Hard Wax Plattenladen arbeitete. Zu dieser Zeit begann sie auch, selber Musik zu produzieren, erste Veröffentlichungen erschienen 1993. 1998 gründete sie female:pressure, ein internationales Netzwerk für Musikerinnen, DJs und bildenden Künstlerinnen im Bereich elektronischer Musik, das 2009 mit einer Anerkennung beim Prix Ars Electronica bedacht wurde. 2002 entdeckte sie ihre Leidenschaft für experimentelle Musik und begann live zu spielen. Mittlerweile gibt sie sowohl im Avantgarde- als auch im Clubkontext Konzerte. Institutionen wie die Akademie der bildenden Künste Wien und die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien laden sie immer wieder für Gastvorträge ein. Sie gestaltet einen monatlichen live DJ-Mix für http://rts.fm. Wichtige Arbeiten der letzten Jahre inkludieren Kompositionen für den Österreichischen Pavillon bei der Expo 2010, für das Theaterstück "Das kleine Zimmer am Ende der Treppe" 2011, ihr 4-Kanal-stück "Structuring Contours" – Premiere beim Klangspuren Festival 2011, ihre erste Mehrkanal- klanginstallation "Vibrate Space" beim Coded Cultures Festival 2011 und die 5-Kanal-Komposition "Die Fernrohre der Träumer" – Aufführung gemeinsam mit der Autorin Valerie Fritsch bei hoergeREDE im Minoritensaal Graz 2012.
http://indigo-inc.at
http://soundlcoud.com/indigo
http://www.facebook.com/electricindigo
http://twitter.com/electric_indigo
http://www.discogs.com/artist/Electric+Indigo
http://www.femalepressure.net
Fiium Shaarrk (UK/AT)
Fiium Shaarrk ist ein bemerkenswertes neues Trio mit dem Percussionisten Maurizio Ravalico, Schlagzeuger Rudi Fischerlehner und Elektroniker Sam Britton (aka Isambard Khroustaliov), bekannt durch das Electronic-Duo Icarus.
Fiium Shaarrk ́s Debut Album No Fiction Now! ist ein Meisterstück intensiver und verwegener Post-Dance-Grooves und farbenreicher interaktiver Live- Elektronik; ein faszinierendes Aufeinandertreffen fragiler elektronischer Texturen im Sinne von Warp-Künstlern wie Autechre und Aphex Twin, verschachtelter Rhythmen, die an Battles oder Health erinnern, und einer undefinierbaren eigenständigen Intensität, die am ehesten an die Musik von Xenakis oder Stockhausen denken läßt. Fiium Shaarrk schöpfen aus einem reichen rhythmischen Background von Dubstep bis Maracatu, Jungle und House, und verweben auf den ersten Blick disparate Elemente zu einem feinen Teppich zeitgenössischer, percussion-fokusierter elektronischer Musik. Ähnlich den World-Beat und Post-Jazz Experimentalisten Four Tet und Caribou ist die Musik von Fiium Shaarrk zugleich hypnotisch, einnehmend, experimentell und tanzbar. No Fiction Now! Ist eines der signifikantesten Alben seines Genres seit langem. No Fiction Now! entstand unmittelbar nach einer intensiven Probephase in der gespenstischen Athmosphäre eines halbverlassenen Studiokomplexes im Osten Berlins. Bei den Aufnahmen wurde maßgeschneiderte MaxMSP Beat-Detection und Triggering-Software verwendet, die eine komplexe Interaktion zwischen Computer und Live-Musikern ermöglicht. Dadurch wird die Verwendung von Clicktracks und vorproduzierten Loops obsolet, die Maschinen folgen den Drummern.
No Fiction Now! erscheint im Herbst 2012 als Limited Edition CD & Digital Release (NOT024) auf dem Londoner experimental/ambient/electronic/nu jazz Label Not Applicable (http://www.not-applicable.org).
FIIUM SHAARRK – Biographien
Isambard Khroustaliov ist der Solo-Alias von Sam Britton, Mitglied im legendären
Elektronik-Duo Icarus. Sam, gebürtiger Londoner, studierte Architektur an der Architectural Association in London, schlägt danach aber eine musikalische Laufbahn ein und veröffentlicht seit 1997 Musik bei englischen und amerikanischen Labels (Output Recordings, Temporary Residence, Domino und The Leaf Label) und tritt europaweit mit Icarus (mit Ollie Bown) auf. Sein Hauptinteressensgebiet, die Beziehung zwischen elektronischer Musik und instrumentaler Aufführung, führte ihn an das IRCAM Paris, zu einem PhD Studium mit Richard Barrett und einer Research-Residency am STEIM.
Maurizio Ravalico lebt und arbeitet seit 1991 in London. Die Liste von Künstlern, mit denen er zusammenarbeitete ist wahrscheinlich der beste Indikator für seinen Eklektizismus und seine Vielseitigkeit als Perkussionist; unter anderem: Jamiroquai, Paul McCartney, Jesus Alemani, Snowboy, Alex Wilson, Dennis Rollins, Greg Osby, Kaidi Tatham, Dego McFarland, Finn Peters, Dele Sosimi, John Edwards, Steve Beresford, Oren Marshall, Shabaka Huchkins, Andrea Parkins, weiters die Choreographen Lea Anderson, Bill T.Jones, Maja Garcìa und Jane Turner. Er ist seit langem ein musikalischer Partner von Isambard Khroustaliov, mit dem er zwei Duo- Alben veröffentlichte, und ebenso in der experimentellen Szene Berlins aktiv, wo er in den letzten Jahren viel Zeit verbrachte. Der Großteil seiner aktuellen Arbeit wurde auf Not Applicable veröffentlicht.
Rudi Fischerlehner ist Schlagzeuger und Komponist im Grenzbereich zwischen Jazz, Rock, improvisierter und experimenteller Musik und ist regelmäßig mit Blisk und Rupp/Müller/Fischerlehner zu hören. Weiters arbeitete er mit so unterschiedlichen Künstlern wie Erste Stufe Haifisch, Pinx, Peter Van Huffel ́s Gorilla Mask, Andreas Willers, Dominique Pifarely, Tom Arthurs und Bonaparte zusammen. Die genannten Projekte gastierten auf internationalen Festivals und wurden in Radioprogrammen u.a. auf Ö1, BBC Radio 3 und Deutschlandfunk vorgestellt. Weiters produzierte er Soundtracks für Filme von Johanna Kirsch, Katrin Plavcak, Helmut Kandl und Johanna Kandl, die in Museen in ganz Europa gezeigt werden. Lebt in Berlin und Wien.
http://www.fiium-shaarrk.com/
http://www.not-applicable.org/?page_id=1752
Ausstellungsbereich (Freitag & Samstag)
Albert Gerlach (AT)
Viele lange Nächte auf unzähligen Technoevents in den frühen Jahren der 1990er und ein Freundeskreis an DJs und Veranstaltern führten Albert Gerlach zur Idee der visuellen Rauminstallation der Clubs und Parties mit Dias. Obgleich das Equipment State-of-the-Art war, ein zeitraubendes Unterfangen. In Photoshop gab es noch keine Layers, alles passierte auf einer Ebene über Copy&Paste. Das Anwenden von Filtern dauerte bisweilen Minuten bevor sich zeigte, ob das Ergebnis wunschgemäß ausfiel und bei simplen Drehungen von Bildausschnitten konnte man dem Rechner zusehen, wie er die Auswahl Zeile für Zeile aufbaute. Zu guter Letzt belegte der Vorgang des Diabelichtens den Rechner vollständig und brauchte pro Dia mindestens 30 Minuten. Unter dem von William Gibson entlehnten Pseudonym „Yonderboy“ fand sich Albert Gerlach dann auf zahlreichen Flyern und den dazugehörigen Veranstaltungen wieder. Als Resident „Beleuchter“ bei der legendären „Ultimate Rave Experience“ von DJ Gerana über diverse After Hours bis hin zu illustren semilegalen Events in Mehrzweckhallen und ehemaligen Ställen in der Provinz. Techno war damals eine sehr bunte Kultur und so sind es auch die Dias, die ein authentisches Abbild der Bildsprache der damaligen Szene in Österreich präsentieren.
Ambient Art Lab (AT)
La Linear (2010)
La Linear ist ein simples Zeichenprogramm, das grafische ‘Topografien’ von Bildern in Echtzeit erzeugt. Wie Wind der über eine weisse Fläche fegt, legen hunderte sich gleichzeitig bewegende Linien Schritt für Schritt die Bildmotive frei. Je nach Farbgebung des Ausgangsmaterials fügen sich Strudel, Konturen und Wellenformen zu einem abstrakten Bild zusammen. La Linear ist ein grafisches Tool mit stark explorativen und improvisatorischen Charakter, mit dem ein Akteur Bilder spielerisch vermischen, verändern und verformen kann. La Linear ist als Echtzeit Applikation konzipiert, die verschiedene Bildquellen gleichzeitig verarbeiten und vermischen kann und dem Gestalter einen grossen kreativen Freiraum in der Motivwahl und Bildkreation lässt.
Broken Land (2012)
Für die Komposition „Songs of Milarepa“ von Philip Glass wurde eine eigene Visualisierungsarbeit namens Broken Land entwickelt, die in Anlehnung an vorangegangene Projekte eine virtuelle, dreidimensionale Szenerie entwirft, welche in Echtzeit auf die Musik reagiert. Broken Land versucht jedoch eine visuelle Anmutung weg von einem rein abstrakten Spiel von Formen und Farben zu etablieren in der es auch darum geht zwischen abstrakter und figurativer Ästhetik eine Verbindung herzustellen. Die Arbeit zeigt eine Landschaft die in einem ständigen Wandel begriffen ist, gewissermassen einen „anderen Raum“ der voller Bewegung steckt, und zugleich dem Zuschauer „vertraute“, räumliche Strukturen übermittelt.
Ambient Art Lab ist ein Kollektiv von Künstlern und Designern aus den Bereichen Medienkunst, Architektur und experimenteller Klangforschung. Innerhalb mehrerer Jahre entwickelten die Künstler audio-visuelle Installationen und Performances in einem dialektischen Herstellungsprozesse. Der Fokus bei einem Grossteil ihrer Arbeiten liegt darauf mit Hilfe optischer und akustischer Mittel auf die Besucher und den gegebenen Standort zu reagieren bzw. zu interagieren, um so einen intimen Dialog zwischen Kunstwerk, Publikum und Raum herzustellen.
Ausstellungsbeteilgungen: Ars Electronica, Künstlerhaus Wien, Design Cinema Istanbul, SIGGRAPH Computational Aesthetics Kanada und Generative Art Conference Milano.
http://www.ambientartlab.at
Andreas Trobollowitsch (AT)
minigit ist eine Raumklanginstallation/komposition für vier an der Wand hängende akustische Gitarren.
Auf jede der Gitarren werden jeweils drei Saiten aufgespannt wodurch sich folgende unterschiedliche Zwischenräume ergeben:
I - - I - I
- I I - I -
I - I - - I
- I - I I –
Ausgehend von der Ganztonleiter von E bis e ́ wird jede Gitarre individuell gestimmt. Mittels umfunktionierter Ventilatoren, bei welchen die Propeller durch Cellobogenhaare ersetzt werden, werden die leeren Gitarrensaiten in Schwingung versetzt. Gleichzeitig drehen sich die Ventilatoren von links nach rechts und umgekehrt, weshalb jeweils nur eine oder zwei Saite/n (abhängig vom Zwischenraum zwischen den Saiten) pro Gitarre angespielt wird/werden. Zusätzlich bewegen sich die Ventilatoren unterschiedlich schnell, was zu einer langsamen Verformung der Pattern bzw. der Gleichklänge führt. Durch das gleichmäßige, sanfte Anspielen der Gitarrensaiten mittels der sich drehenden Cellobogenhaare entstehen Klangflächen von permanent sich verändernden Obertonschichten. Die Cellobogenhaare sind bewusst aufgrund ihrer weichen aber dennoch stabilen Konsistenz gewählt.
Andreas Trobollowitsch studierte Musikwissenschaft und zeitweise Jazz in Wien und Paris. Projekte und Arbeiten im Bereich der elektroakustischen Improvisation (Tapes, präparierte Saiteninstrumente, No-Input-Mixer, Objekte) und der elektroakustischen Komposition. Musik für Theater, Kurzfilme und Radiofeatures. Derzeitiger Schwerpunkt: Klanginstallationen und konzeptuelle Kompositionen.
CD - Veröffentlichungen auf schraum (Berlin) und Monotype Records (Warschau).
Konzerte in Deutschland, Österreich, Belgien, Portugal, Frankreich, Chile, Argentinien und China.
Arne Langleite & Dorina Dobnig (NO/AT)
Installation: Dorina Dobnig (AT) in Zusammenarbeit mit:
Bild: Arne Langleite (NO) Soundscape: Gerald Krist (AT) Tanz: Kristian Alm (NO)
"7. Tag meines Gefängisaufenthaltes in Møllergate 19. Donnerstag 10. Februar. Zwei Verhöre. Ausgepeitscht. Habe V. verraten. Bin schwach. Furchtbare Angst vor Schmerzen. Aber keine Angst vor dem Tod."
Februar 1944.
Sich selbst und seinen inneren Qualen überlassen, unternimmt der Norwegische Widerstandskämpfer Petter Moen den Versuch einer Sinnsuche. Mit den begrenzten Mitteln die ihm in Einzelhaft im berüchtigten Polizeigefängnis Møllergate 19 zur Verfügung stehen beginnt Moen zu schreiben um seine gefolterte Gedankenwelt in Schach zu halten und zu begreifen was ihm geschieht. Punkt für Punkt enstehen Buchstaben, Wörter, Sätze- mit unfassbarer Geduld mit einem Nagel in Toilettpapier gestochen, die einzelnen Blätter sorgfältig nummeriert und im Luftschacht verborgen. Petter Moens Tagebuch, zufällig nach dem Kriege beim Abriss des Zellentraktes gefunden und als Zeitzeugnis eines von unzähligen Einzelschicksalen veröffentlicht, bringt die geheimsten Gedanken eines Menschen in äusserster Verzweiflung gnadenlos ans Licht.
Was bleibt ist Treibgut der Vergangenheit. Halb Installation, halb Traumlandschaft, verwischt "Autogamie I" die Grenzen zwischen unendlichen inneren Welten und dem beschränkten endlichen Raum, der uns hält. Die Einzelzelle, entortet und bruchstückhaft von der gebauten Struktur gelöst, hält den Schauplatz Petter Moens innerer Erfahrungswelt in ihrem Halbdunkel verborgen. Der Mensch Petter Moen aber, ist nur noch schemenhaft als kompaktierte und fragmentierte Bewegung im Raum zu erahnen und verschmilzt auf ewig gefangen mit dem absoluten Raum der Zelle.
"Der Feind will, dass der Geist in der Einzelzelle sterben soll - aber der Geist befruchtet sich selbst und lebt. Der Körper hingegen- ..."
http://sustainableheritage.blogspot.co.at/
Bartholomäus Traubeck (AT)
Parallel Expedition
Die vorliegende Videoarbeit ist die Aufnahme einer virtuellen und parallelen Expedition über den Computer auf meinem Schreibtisch an den geographischen Nord-und Südpol. Online zu sein gibt mir das Gefühl innerhalb eines Wimpernschlags überall in der Welt zu sein, aber es erschafft auch die Illusion der Allgegenwart, die es mir ermöglicht überall zur gleichen Zeit zu sein. Dennoch gibt es keinen Ort auf diesem Planeten an dem ich mehr Zeit verbringe als vor meinem Bildschirm, obwohl die digitale Darstellung der Erde und die Möglichkeiten der Interaktion mit dieser limitiert sind und sich auf kleine, gut entwickelte Bereiche konzentriert.
Wenn ein Google Street View Auto zum Beispiel an meinem Haus vorbeifährt um die Nachbarschaft zu digitalisieren, stützt es sich sehr stark auf bereits bestehende, lokale Infrastruktur-Netzwerke wie Straßen, Stromnetze, Pipelines, etc., die alle von Menschen mit einem unglaublichen Zeitaufwand erbaut wurden. Auch das Internet selbst stützt sich auf eben diese Infrastrukturen. Eine Tatsache, die in der gemeinsamen Wahrnehmung wieder auftaucht, wenn ein interkontinentales Tiefsee-Kabel beschädigt ist und somit ganze Länder von der Internet-Verbindung abschnitten werden. Diese Illusion der Allgegenwärtigkeit bzw. des sich selbst Verlierens im Internet verlässt sich also tatsächlich auf physische Objekte und Menschen, die zu einer bestimmten Zeit an genau einem bestimmten Ort sind.
BARTHOLOMÄUS TRAUBECK - Biographie
Grafikdesigner, Installationskünstler und DJ. Geborener Münchner, lebt und studiert in Linz. Seine visuellen Welten siedeln sich im Spannungsraum zwischen Spannung und Entspannung an.
1987 geboren in München
2007 - 2010 Bachelor of Arts in Multimedia Art (University of Applied Sciences, Salzburg)
seit 2010 MA Student in Visual Communication (University of Arts, Linz) seit 2012 MA Student in Networked Media (Piet Zwart Institute, Rotterdam)
Preise/Auszeichnungen und Residencies:
Artist in Residence at Subnet, Salzburg, 2009 Artist in Residence in Paliano/Italy, 2011 (Salzburg Foreign Studio Grant)
Artist in Residence at Subnet, Salzburg, 2012 Salzburger Landespreis Medienkunst 2010 (Salzburg Media Art Award 2010
http://traubeck.com/
Hui Ye (AT)
Hui Ye ist 1981 in Canton/China geboren und begann dort 1997 ein Kompositionsstudium am Xinghai Musikgymnasium. Im Jahre 2000 wechselte sie im Alter von 19 Jahren ins Xinghai Konservatorium, um dort elektronische Musik und Komposition als Schwerpunkt zu studieren. Seit 2003 lebt sie in Wien. Zuerst hat sie ein Kompositionsstudium am Konservatorium Wien bei Prof. Wolfgang Liebhart angefangen. Im Herbst 2004 begann sie schließlich ein Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Im Jahr 2006 schloss sie den ersten Studienabschnitt mit Auszeichnung ab und begann ihren zweiten Studienabschnitt in Richtung Komposition und elektroakustische Komposition in der Klasse Müller- Siemens, Dieter Kaufmann, Toro-Perez und Karlheinz Essl.
2007 wurde sie mit dem Preis der Theodor Körner Stiftung ausgezeichnet. Im Moment ist sie als Komponistin und elektroakustische Musikerin tätig und hat ihren Lebensschwerpunkt in Wien.
http://www.myspace.com/huiye
http://vimeo.com/user8106934
Ivo Francx (DE)
Geboren 1986, 2007 Studium MultiMediaArt FH Salzburg, 2010 Studium Medienkultur- und Kunsttheorien an der Kunstuniversität Linz
http://vimeo.com/user11491349
http://www.myspace.com/ivofrancx
Matthias Meinharter (AT)
Matthias Meinharter (geboren 1971 in Wien, seit 2003 freischaffender Künstler mit Atelier in Wien) arbeitet in verschiedenen Kunst-Projekten seit mehr als 10 Jahren (zB "the vegetable orchestra" und "the institute of transacoustic research"). Er stellt auch aus und erarbeitet Konzeptstudien. Der heterogene Hintergrund (Industrie-Design, Leistung, Anthropologie und Kunst) beeinflusst die Ergebnisse seiner projekt-orientierten Kunst positiv. Installationen, mechanische Objekte, Klang erzeugende Maschinen, Fotos und Videos, Gemälde und Zeichnungen sowie Performances sind feste Bestandteile seiner Arbeit.
http://www.meinharter.net/
Peter Moosgaard (AT)
http://duebomba.tumblr.com/
http://duebomba.blogs.sonance.net/about/
Stefan Geissler/Walter Seidl/Elfriede Jelinek (AT)
"untitled (galotti)" ist - nach "FLUCtuate" und "beyond darkness" - die dritte Zusammenarbeit von Stefan Geissler und Walter Seidl. Basierend auf einer Diashow von Walter Seidl, welche im Zuge einer Neuinszenierung von Gotthold Ephraim Lessings "Emilia Galotti" im Schauspielhaus Graz 2004 entstanden ist, wurde das Werk 2009 zu einer Foto-Sound-Installation mit einem zusätzlichen Voice-Over von Elfriede Jelinek und der Musik von Stefan Geissler erweitert.
Die ursprüngliche s/w Diainstallation setzt sich mit unterschiedlichen Formen der Realitätskonstruktion auseinander. Die Idee dazu wurde während den Theaterproben entwickelt, als es galt fotografisch auf die Inszenierung des Stückes durch den Schweizer Regisseur Gian Manuel Rau zu reagieren. Als Ausgangspunkt dienten Probenfotos einer sehr eigenwilligen Überführung dieses geschichtsträchtigen Stückes klassischer Theaterliteratur in die Gegenwart, die mit dem Paralleluniversum einer künstlerischen Narration kurzgeschlossen wurde, indem Teile aus Lessings Stück übernommen und in die Zeitgenossenschaft einer theatralischen und persönlich gelebten Welt übertragen wurden. Neben den SchauspielerInnen im Stück wurden Personen aus dem Umfeld des Künstlers zu den HauptprotagonistInnen der Fotoarbeit, deren soziales Umfeld in eine Bühne verwandelt wurde und mit den Handlungssträngen und Themen in Lessings Stück korrespondiert. Der regietechnische Eingriff eines Monologs zu Emilia Galotti von Elfriede Jelinek, welcher innerhalb der Inszenierung gleichsam als Coda zu Lessings Stück fungiert, setzt sich auch in der Foto-Sound-Installation fort und bezieht sich speziell auf die Repräsentation der weiblichen Charaktere.
Teile des Soundtracks zu "untitled (galotti)" wurden zu einer eigenständigen Nummer weiterentwickelt: veröffentlicht als "sequenz 03" auf der 'various- artists'-compilation "klingt.org: 10 Jahre bessere Farben" aus dem Jahre 2010.
Fotos: Walter Seidl, Voice-over: Elfriede Jelinek, Musik: Stefan Geissler, Produktion: Stefan Geissler, Walter Seidl
STEFAN GEISSLER - Biographie
Stefan Geissler arbeitet als Musiker, DJ, Kollaborateur mehrerer bildender KünstlerInnen und lebt in Wien.
http://geissler.klingt.org
WALTER SEIDL - Biographie
Walter Seidl arbeitet als Fotokünstler, Kurator, DJ und lebt in Wien.
http://www.walterseidl.net/
The Joseph Lai Orchestra (AT)
audio-visuelle Objektassemblage, konzipiert und bespielt von the joseph lai orchestra
The Joseph Lai Orchestra wurde 2006 auf der japanischen Insel Rebun von Noboru Watanabe und Albert Allgaier gegründet. Seitdem zahlreiche Aufführungen unter wechselnden Besetzungen, ua. in einem Zen-Kloster in Vietnam und einer Schwitzhütte in Mexiko. 2011 erschien das Album "Tage ohne Sonne (Meiyou ayank de rizi)", eine Hommage an den Filmregisseur Godfrey Ho.
http://vimeo.com/22959162
Thomas Wagensommerer/Malin Schoenberg (AT/DE)
Produkt. Über. Juni Kommentar
Ja, es mag doch interessant sein, dass das so ist. Das mag es wirklich. Manche sprechen auch davon, dass das alles absichtlich so passiert ist. Und dass das absichtlich so inszeniert ist. Und hier wird es noch interessanter. Wie kann ein Text keinen Inhalt haben? So wird es in diesem Fall behauptet. Er darf ja auch keinen Inhalt haben. Der würde doch nur ablenken. Jetzt besteht der Text aber aus einer Aneinanderreihung von Zeichenfolgen, die nach der Bündelung zu Wörtern und Wortgruppen, auch noch einer gewissen Grammatik folgt. Und auch teilweise syntaktischen Regeln. Das muss er auch. Sonst würde er das Attribut "Text" verlieren und es würde nur mehr eine graphische Ausdrucksform vorliegen. Die Etymologie von "Text (textum)" als Gewebe nimmt bereits eine Abhängigkeit des/r Element(e)/s in, an und durch die Menge vorweg. "Das" Element lässt sich jedoch in der Menge "Text" nicht so einfach ausmachen. Ist es der Buchstabe? Ist es die Silbe? Ist es das Wort? Ist es der Satz? Ja, es ist alles das. Und es ist aber auch noch vieles weitere. So ist ein Element der Menge "Text" zu einem bestimmten Betrachtungszeitpunkt der Ausdruck. Ein Ausdruck kann ein Buchstabe, ein Wort und eine Wortgruppe, sowie ein Satz oder ein Absatz sein. Selbst dem Alphabet außenstehende abstrakte Zeichen können zu einem Ausdruck werden. Bzw. lassen diese, wie z.B. Satzzeichen, vorangegangene Elemente sich in ihrem Ausdruck ändern. Wichtig ist hier, dass der Ausdruck – mankönnte hierbei nun auch "Bedeutung" verwenden – nicht durch das Satzzeichen transformiert wird. Sondern das Satzzeichen ist ein Initiator der Autotransformation des eigentlichen Elements. Dies wird durch das sequentielle Lesen bedingt, was grundsätzlichen allen alphabetischen Schriften eigen ist. Offensichtlich ist es jedoch aber auch möglich, diesen Ausdruck durch eine verbalisierte Form zu verstehen. Hierbei zeigt sich sehr gut die diffizil differente Qualität von Sprache und Schrift, die durch ihre oft synonyme Verwendung trivialisiert wird und in einer konsensartigen Vereinbarkeit zusammenfällt. Und genau diese angesprochene Qualität wird in dieser Arbeit behandelt. Dies passiert durch eine Ausdrucks- bzw. Bedeutungsanalyse des - angeblich inhaltslosen und lediglich in Bezug auf sein formales Kompositum interpretierten – Blindtextes. Um hier nun einen weiteren – ganz wichtigen und oft stiefmütterlich behandelten - Parameter der Textinterpretation einzuführen, wird der Blindtext in seiner verbalisierten Form im Allgemeinen auf seine Frequenz- und im Speziellen auf seine Formatzusammensetzung hingehend untersucht. Nicht aber alleine diese Analyse kann als Herangehensweise der Interpretation verstanden werden (sie wäre keine originäre!), sondern der Rückschluss dieser Erkenntnisse auf den Text selbst. Und eben nicht nur auf diesen bedeutungslosen, nur in einer formalen Leseart vorliegenden, Blindtext, welcher in seiner bekanntesten Ausprägung aus einer psydo-lateinischen Ansammlung an Wörtern, Wortgruppen und Sätzen besteht und bekanntlich in gewünschter Länge generiert werden kann. Sondern es wird eben jener Text in das Deutsche transferiert, was die Entkoppelung des Inhalts zu seiner Form ruc̈ kgängig macht. Die Übersetzung schafft auf sich beziehende Wort(gruppen)konstellationen, welche meist – aber wenn auch bei weitem nicht immer – zumindest grammatikalischen und syntaktischen Strukturen folgen. Im Gegensatz dazu ist die semantische Zusammensetzung vor allem in ihrer Übersetzung eine mehrheitlich absurde. Um diese kryptische Absurdität zu verstärken und eine weiterführende Ebene einer Künstlichkeit zu installieren, wird der Text durch eine automatisierte (also eine selbst denkende und somit auch interpretierende) Übersetzungsapplikation transferiert. Genauso passiert die Verbalisierung ebenfalls durch die Synthetisierung der Sprache. Aus diesen beiden künstlich generierten Materialen ergibt sich dann infolge die Verschränkung von Schrift und Sprache zu einer in Echtzeit arbeitenden, generativen Projektion. Dies führt folglich einerseits durch inhaltssensitive Gestaltung der Schrift und andererseits durch die – aus der synthetisierten Sprache gewonnenen – Steuerungsparameter zu einem Übertrag in ein weiteres zeitbasiertes Medium.
THOMAS WAGENSOMMERER – Biographie
Thomas Wagensommerer lebt und arbeitet in Wien. Studium der digitalen Medientechnologie am Institut für Medienproduktion, der Philosophie an der Universität Wien und der transdisziplinären Kunst (TransArts) an der Universität für angewandte Kunst. Arbeit als Medienkünstler und Musiker zu Positionen von Mensch/Maschine/Raum/Zeit/Form-Beziehungen im installativen, wie auch performativen Raum. Ausstellungen / Performances / Beteiligungen u.a. in/bei ZKM Karlsruhe, Ars Electronica Linz, Donaufestival Krems, MAK Wien, Darmstädter Ferienkurse, Ö1 Kunstradio, Schikaneder Wien, Medienkunstlabor Graz, Diagonale Graz, Sophiensäle Berlin, Künstlerhaus Wien, Vienna Independent Shorts, etc. Lektor für experimentelle Medien am Institut für Creative\Media/Technologies.
http://www.wagensommerer.at
/MALIN SCHÖNBERG – Biographie
Malin Schoenberg lebt und arbeitet in Wien. Studium des Graphikdesigns, der Bildhauerei und Multimedia an der Universität für angewandte Kunst Wien, sowie in der Meisterklasse für Illustration an der Hochschule für Buchkunst Leipzig. Arbeit als Bildhauerin und Comicautorin. Ausstellungen u.a. in/bei Linz 09, FotoK Wien, MAK Wien, Schikander Wien, Galerie Kunstbuero Wien, Freies Museum Berlin, 21er Haus Wien, etc. Publikationen: Die Zelle 2008 Wien, Salon 15 Wien Soybot Wien, etc.
http://www.malinschoenberg.com
Uli Kühn (AT)
6fach polyphon - interaktiv mit kophörer oder lautsprecher - 6 potis für die 6 tonhöhen - phasenverschiebungsdrones - gesamte elektronik offen einsehbar
Ulrich Kurt Kühn lebt und arbeitet in Wien, wo er nebenbei ferngesteuerte 3D- Modellflieger bastelt sowie Bildhauerei und Neue Medien studiert und lehrt. Uli Kühn aka gedi aka analogsat sieht sich als Multimedia-Künstler mit gewisser Affinität zum Strom. Dabei macht es für ihn keinen Unterschied, ob es sich um Musik, Performances, Echtzeitvisualien, Videos, Installationen oder Objekte handelt. Immerwieder scheint es aber auch um eine alternative Annäherung und Interpretation der Realität zu gehen - ob in Installationen mit begehbaren (und abspielbaren) Tonband-Räumen, selbstständigen Schreibmaschinen oder pulsierende Lautsprechern an elektrischen Weidezäunen. Kleine Interventionen bringen den/die Zuhörer/seherIn auf stets auch humorvolle Art dazu, gewohnte Gedankengänge neu zu entdecken und festgefahrene Verhaltens - und Wahrnehmungsmuster erneut zu überdenken. Dadurch - und nicht durch plakative Signalwirkungen - entsteht auch eine politische Dimension seiner Arbeiten. Vielleicht brauchen Menschen Kategorien um schnell entscheiden zu können, aber um sich geistig weiter entwickeln zu können, muss er/sie ebendiese Kategorien überschreiten und begraben können. Und einige Gehirnschranken wird sein Programm sicherlich wieder sprengen.
Ausstellungsbeteiligungen/Konzerte/Performances u.a. :
sound:frame Festival 2008/09, Fluc, Kunstverein Ettlingen, brut / sauna08, Klangpark Ars Electronica 2008, Ars Electronica 2009, WUK, maknite, röda, klub moozak, Art ́s Birthday 2009 on Max Brand Synthesizer, Parque del Sol Festival St.Pölten 2009-2011, Faktum Flakturm, Mobile Museen Berlin, Tonspur1 Museumsqurtier, Urban Art Forms Festival, kunsthalle project space, Lentos, Ö1 Kunstradio...
http://www.praxistest.cc
http://www.analogs.at
Sand.
Klanginstallation, Veronika Mayer (2011)
Zeit ist ein existentieller Faktor, der wesentlich ist für die Entstehung, die Form und die Wahrnehmung von Klang und Geräusch. Ohne den Faktor Zeit können Klänge und Geräusche nicht als Einheit und nicht in der Gesamtheit ihres Wesens und ihrer morphologischen Eigenschaften erfahren werden.
Die Sanduhr als Zeitmessgerät ist gekennzeichnet durch eine im Vorhinein fixierte Zeitdauer. Der Ablauf, das Vergehen dieser Zeit wird durch Bewegung und Verschiebung von Materie sichtbar. Diese Lageveränderung des bewegten Materials ergibt ein Geräusch, das in seiner Dauer exakt der auf einen bestimmten Zeitwert geeichten Sanduhr entspricht.
In der Klanginstallation Sand werden Sanduhren mittels elektronischer Verstärkung zu klingenden Objekten. Die Sanduhren haben unterschiedliche Zeitdauern, sind mit verschiedenen Rieselmaterialien befüllt und ergeben dadurch variierende Eigengeräusche. Durch simultanes und sukzessives Umdrehen der Sanduhren entsteht ein vielschichtiges klangliches Rieselerlebnis, das sich "aufschüttet", durchmischt und wieder im zeitlichen und somit akustischen Stillstand verschwindet.
VERONIKA MAYER - Biographie
Komponistin, Klangkünstlerin, Musikerin, geboren 1977 in Wien. Instrumentale und elektroakustische Werke, Klanginstallationen sowie Performances im Bereich der Improvisation und Live-Elektronik. Vorwiegend Beschäftigung mit den natürlichen Eigenklängen diverser Objekte sowie mit kaum wahrnehmbaren Klängen und den Möglichkeiten ihrer Hörbarmachung. Kompositionsaufträge des Festivals Wien Modern, der Jeunesse Wien, des Vereins Platypus und anderen Festivals für zeitgenössische Musik. Ausstellungsbeteiligungen und Konzerte bei Sound Barrier Festival, impuls Minutenkonzerte, Klangmanifeste, Jennyfair, Reheat Festival, Vienna Roomservice Festival, Jeunesse fast:forward. 20:21, Wien Modern, Festival shut up & listen, Das kleine Symposion, V ́elak Gala, acoustic fields festival u.a. Studien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Klavier, Komposition und Elektroakustische Komposition, Elak.
Theodor Körner Förderungspreis 2007, Startstipendium des BMUKK 2011.
http://www.veronikamayer.com